Führen alle Wege des DIY-Kunden in den Baumarkt? Nicht alle, aber tatsächlich kauft ein Großteil der DIY-Liebhaber seine Geräte und Materialien im stationären Handel. Allerdings hat sich die Customer Journey, der Weg zur Einkaufsentscheidung, verändert. Kunden denken weniger in einzelnen Arbeitsschritten wie Sägen, Bohren oder Fräsen, sondern mehr in Projekten. Was benötige ich, um ein Hochbeet zu bauen, das Bad zu renovieren oder das Wohnzimmer zu dekorieren? Inspiration und Erstinformationen holt man sich online, gekauft wird offline. Warum diese Schritte nicht im Baumarkt verknüpfen? Das dachte sich Bosch, einer der weltweit führenden Hersteller von DIY-Werkzeugen. Mit Wanzl, Innovationsführer für Retail Systems und Shop Solutions, fand Bosch den idealen Partner, um ein zukunftsweisendes Shop-in-Shop-Konzept zu entwickeln. Das Ziel: ein umfassendes DIY-Einkaufserlebnis, das die Vorteile des Online-Handels mit dem Besonderen des stationären Einkaufens verknüpft
Das innovative Shop-in-Shop-Konzept von Wanzl und Bosch inspiriert, informiert und animiert zum Testen und Kaufen. Unter einem Dach, dem symbolischen Zuhause des interessierten Heimwerkers, findet dieser drei Bereiche: die Inspirationswelt, die Projektwelt und die Produktwelt. Inspirations- und Projektwelt sind als Eyecatcher am Gondelkopf platziert. Das außergewöhnliche Design des Shops im Shop weckt Neugier. In der Inspirationswelt stehen die Innovationen und Informationen im Vordergrund. Unter einem großen Bildschirm werden die neuesten Maschinen von Bosch ausgestellt. Jedem Gerät ist ein Buzzer zugeordnet. Wird dieser betätigt, erscheint der entsprechende Content zum Gerät auf dem Screen. Von kreativen Anwendungsbildern über inspirierende Kurz-Videos bis hin zu den technischen Daten erhalten die User umfassenden Input. Verantwortlich für die softwareseitige Umsetzung und Realisierung des digitalen Contents ist der Softwarehersteller „Online Software AG“, ein langjähriger Partner von Wanzl. Für die visuellen Reize sorgt die Projektwelt. Hier werden tatsächlich umgesetzte Projekte ausgestellt. Die selbstgebaute Esstischleuchte, der individuelle Messerblock oder das maßgefertigte Schuhregal. Neben dem Musterobjekt ist ein Bildschirm montiert, der mithilfe von zwei Buzzern aktiviert werden kann. Buzzer 1 führt zur online-Community-Seite www.1-2-do.com/projekte von Bosch, wo deren Mitglieder ihre Herzensprojekte präsentieren, inklusive der von ihnen verwendeten Materialien und Maschinen. Buzzer 2 leitet den Kunden auf den Onlineshop des Baumarktes, den er gerade besucht. Fehlen ihm Produkte oder Materialien im Marktbestand, kann er sich diese mit wenigen Klicks sofort bestellen und anschließend liefern lassen. Natürlich kann man sich aber auch direkt im Markt mit der Warenwelt von Bosch vertraut machen. In der Produktwelt, im Innenbereich des Shops im Shop gelegen, steht eine breite Auswahl an Bosch-Maschinen zur Sofortmitnahme parat.
Ein innovatives und interaktives Einkaufserlebnis für den Kunden – und auch für den Marktbetreiber. Denn die von Wanzl speziell für Bosch entwickelten Warenpräsentationssysteme sind smart. Sie messen in Echtzeit den Warenbestand und stellen die Zahlen unmittelbar im Dashboard von Wanzl connect zur Verfügung. Sinkt die Verfügbarkeit bestimmter Produkte auf einen vorher festgelegten Wert, wird automatisch eine Bestellung als Handlungsempfehlung generiert und an den Marktleiter übermittelt. Zudem ist der Shop mit fünf stereoskopischen Kameras ausgestattet. Diese messen die Besucherfrequenz, die Verweildauer vor einer Artikelgruppe sowie die allgemeinen Kundenströme, ohne dabei personenbezogene Daten oder Persönlichkeitsmerkmale zu erfassen. Die gewonnenen, anonymen Daten werden sofort auf dem Wanzl-connect-Dashboard zur Verfügung gestellt. So können diese in Bezug zu weiteren Parametern wie Wetterverhältnissen, Kalendertagen oder Ähnlichem gesetzt und analysiert werden. Ein Service, für den Wanzl dem Marktbetreiber optional Analytics-Experten zur Seite stellt.
Mit dem innovativen Shop-in-Shop-Konzept setzen Bosch und Wanzl einen neuen Meilenstein in der Entwicklung des Handels der Zukunft. Es ist eine passende Antwort auf die veränderte Customer Journey und die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft. Noch befindet sich das Konzept in der Testphase. Ein erster Shop im Shop wurde Anfang des Jahres im finnischen Lohja durch Motonet Finnland, einem Handelspartner von Bosch, in Betrieb genommen. Weitere werden folgen.