Geschichte erleben, indem man sie fühlt! Die Wanzl Metallwarenfabrik GmbH hat für das Museum des Hauses der bayerischen Geschichte, das am 5. Juni 2019 in Regensburg erstmals seine Türen öffnet, einen Inklusionswagen entwickelt, um sehbehinderten und blinden Besuchern einen besonderen Zugang zu den Ausstellungsstücken zu ermöglichen.
Im Juni dieses Jahres eröffnet das Haus der bayerischen Geschichte (HDBG), das seit Jahrzehnten Besucher aus ganz Deutschland zu seinen Landesausstellungen an verschiedenen historischen Orten in Bayern lockt, sein eigenes Museum mitten in der der oberpfälzischen Landeshauptstadt. Auf zwei Stockwerken erleben die Gäste eine Schatzkammer des Wissens mit über 1.000 Exponaten und multimedialen Installationen. Während im Erdgeschoss vom 27. September 2019 bis 08. März 2020 die Bayerische Landesausstellung „Hundert Schätze in tausend Jahren“ zu sehen sein wird, zeigt die Dauerausstellung im ersten Stock mit persönlichen Objekten und interaktiven Mitmachstationen die bayerische Geschichte in neun Generationen – von 1800 bis in die Gegenwart. Hier wird der Inklusionswagen ab Mitte des Jahres bei Sonderführungen zum Einsatz kommen.
Das Herz der Idee schlägt im Inneren des Wagens: Er hat Geschichte im Gepäck. Jürgen Frank, der Marketingleiter von Wanzl, erläutert das Konzept: „Der Wagen bietet durch Einlegeböden Platz für zwei Körbe, die im Vorfeld der Führung mit passenden, einzigartigen Ausstellungsstücken gefüllt werden. Diese legt die Begleitperson an ausgewählten Stellen der Ausstellung auf den Tisch des Wagens. Die sehbehinderte Person kann die historischen Exponate nun ertasten und so auf ihre eigene, unvergessliche Weise erleben. Der Tisch ist ausziehbar, dadurch kann die Fläche je nach Bedarf vergrößert werden. Sobald das Stück Geschichte gefühlt wurde, wird es einfach wieder im Inneren des Wagens verstaut.“
Durch sein schmales Gestell passt der Wagen problemlos durch die teils nur einen Meter breiten Gänge des 2.500 qm2 großen Geschichtstheaters. Die Farbgebung in weiß-blau erscheint als Hommage an den Freistaat, das plastische B auf der Stirnseite des Wagens ist wiederum selbst Geschichte zum Anfassen: Es steht als offizielles Logo des HDBG für Bayern und ist in Frakturschrift gestaltet, die so auch die bayerische Verfassung aus dem Jahre 1818 ziert.
Dr. Richard Loibl, Direktor des Museums, freut sich auf den Einsatz des Wagens: „Wir glauben, dass wir unser Publikum im Museum auf ganz neue Art abholen und mitnehmen. Gerade sehbehinderte und blinde Besucher können an gängigen Ausstellungen nur schwer teilhaben, denn meist ist es verboten, die Stücke anzufassen. Die Lösung von Wanzl eröffnet neue Horizonte.“